Stefan Baisch neuer Vorsitzender des Historischen Vereins Günzburg
Stefan Baisch ist neuer Vorsitzender des Historischen Vereins Günzburg
Manfred Büchele kandidierte nach 15 Jahren Amtszeit nicht mehr
Der Historische Verein Günzburg hat einen neuen Vorsitzenden. Nachfolger von Manfred Büchele, der nach 15 Jahren Amtszeit nicht mehr kandidierte, ist Stefan Baisch. Ein Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern der Stadt und des Vereins, ist seit einigen Jahren dabei, ein neues, zeitgemäßes Konzept für das Heimatmuseum zu erarbeiten. Wissenschaftler, die das Projekt begleiten, werten die Günzburger Funde aus der Römer-Zeit als „kulturhistorischen Schatz“, betonte Museumsleiter Walter Grabert, der bei der Mitgliederversammlung in der Grundschule Südost über den momentanen Stand berichtete.
Manfred Büchele: “Stefan Baisch bringt alle Voraussetzungen mit”
Manfred Büchele erklärte, er werde Anfang Mai 78 Jahre alt. Da sei es an der Zeit gewesen, sich Gedanken über einen Nachfolger zu machen. Alle Voraussetzungen bringe Stefan Baisch mit. Der Gymnasiallehrer sei erst 32 Jahre alt, habe unter anderem Geschichte studiert und sei Mitglied des Stadtrats – eine Kombination, die dem Historischen Verein Günzburg mit seinen derzeit 572 Mitgliedern nur dienlich sein könne.
Bücheles letzter Rechenschaftsbericht als Vorsitzender
In seinem Rechenschaftsbericht ging Büchele kurz auf die wichtigsten Aktivitäten des Vereins im vorigen Jahr ein. Der stellvertretende Vorsitzende Rudolf Kombosch organisierte wieder eine Reihe von Sonderausstellungen, der Verein brachte, wie jedes Jahr, ein Buch zur Geschichte Günzburgs heraus und er erwarb weitere Kunstwerke mit regionalem Bezug – Stadtansichten von Karl Eberlein, Holzschnitte von Maria Braun und ein Gemälde von Franz von Defregger, das den früheren Bürgermeister Anton von Landmann zeigt. Es wurde für 9000 Euro von Nachfahren Landmanns gekauft. Organisiert von Gerda-Maria Wagner versehen mehrere Vereinsmitglieder samstags und sonntags ehrenamtlich Aufsicht im Heimatmuseum. 2016 seien dabei an 103 Tagen 567 Stunden zusammengekommen, bilanzierte Büchele. Mit einer Schweigeminute wurde auch des langjährigen Vorstandsmitglieds und Reisensburger Heimatforschers Karl Weichenmeier gedacht, der vor wenigen Monaten gestorben war.
Kassenwart Rudolf Kombosch bilanziert beachtliches Plus
Nach Angaben von Kassenwart Rudolf Kombosch verbuchte der Verein 2016 Einnahmen in Höhe von 28 762 Euro. Bei Ausgaben von 11 165 Euro wurde ein beachtliches Plus erzielt, in der Kasse sind damit derzeit rund 93 400 Euro. Diese Rücklagen seien unter anderem nötig, um in das „neue“ Heimatmuseum investieren zu können, erklärte Kombosch.
Museumsgebäude ist “Baudenkmal von nationaler Bedeutung”
Das Museum, so dessen Leiter Walter Grabert, werde Stadt und Verein noch einige Jahre beschäftigen. Denn die dringend nötige Sanierung des rund 250 Jahre alten Gebäudes geht in die Millionen. Neue Untersuchungen zeigen, dass Teile des Hauses zum markgräflichen Schloss gehörten und einen prächtigen Festsaal beherbergten. Deshalb sei das Museumsgebäude unlängst zu einem „Baudenkmal von nationaler Bedeutung“ erklärt worden. Grabert: „Darauf können wir stolz sein“.
Neuer Vorsitzender will Geschichte in der Stadt präsent machen
Ähnlich wie auf die zahlreichen und hochwertigen Funde aus römischer Zeit. Neben der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der 500 Jahre währenden Herrschaft der Habsburger soll die Römer-Abteilung einen von drei Schwerpunkten des neu konzipierten Museums sein. Der neue Vorsitzende Stefan Baisch erklärte, nicht nur vor diesem Hintergrund sei es Aufgabe des Historischen Vereins, „die Geschichte in der Stadt präsent zu machen“. Und er lud Interessierte ein, Mitglied und Helfer im Verein zu werden: „Es lohnt sich“.
Der neue Vorstand
In den kommenden drei Jahren wird der Historische Verein Günzburg von folgendem, jeweils einstimmig gewählten Vorstand geführt:
Vorsitzender: Stefan Baisch. Stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart: Rudolf Kombosch. Schriftführer: Helmut Werdich. Beisitzer: Manfred Büchele, Peter Baumer, Walter Grabert, Walter Kaiser, Rudolf Mayer, Manfred Proksch, Herbert Rottler, Hans Rupprecht und Gerda-Maria Wagner. Kassenrevisoren: Peter Lang und Günter Treutlein.
Von Walter Kaiser